Freitag, 19. November 2010

Der DGB und der Mieterverein zur Studie „Grundrisse für bezahlbaren Wohnraum“

Warum gibt es diese Studie?
Es ist kein Geheimnis, dass der Münchner Miet- und Wohnungsmarkt vor allem eins ist: teuer. Die Mieten in München liegen, laut dem F&B-Mietspiegelindex 70% über dem Bundesdurchschnitt. Auch im Umland liegen die Mieten deutlich über dem Durchschnitt. Deshalb führt auch der Umzug in das Münchner Umland in vielen Fällen nicht zur gewünschten Entlastung. Zwar liegen München und die Umlandgemeinden bei den verfügbaren Nettoeinkommen im Bundesvergleich regelmäßig auf den Spitzenplätzen. Dennoch stehen in München 36% mehr Einkommen 71% mehr Mietkosten gegenüber. Ein Ende dieser bedenklichen Entwicklung ist nicht in Sicht, denn München wächst weiter. Das Fehlen von bezahlbarem Wohnraum wird in Zukunft ein noch drängenderes Problem werden, als es jetzt schon ist.

Laut der aktuellen Prognos-Studie sieht die Zukunftsperspektive unseres Wirtschaftsraums vielversprechend aus: er sei wirtschaftlich stark, attraktiv für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und die Bevölkerung werde weiter wachsen. Die allgemeinen Rahmendaten für weite Teile der Region sind in der Tat positiv. Doch es gibt auch Schattenseiten: die Zahl der Menschen die trotz einer Arbeitsstelle zum Sozialamt gehen müssen nimmt zu, die Zahl der Leiharbeiter hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt und befristete Arbeitsverträge werden immer mehr zur Regel. Gerade für diese Menschen wird es immer schwerer die Wohnung in München zu finanzieren. Dies wird auch zum Problem für die Arbeitgeberseite, wenn immer mehr Fachkräfte mit mittlerem und gehobenen Qualifikationsniveau nicht in München bleiben oder erst gar nicht nach München kommen, obwohl sie hier dringend gebraucht werden.

Für uns ist klar: München muss eine Heimat für Menschen aller Einkommensgruppen bieten und bleiben. Nur dadurch bleibt München eine für alle Menschen lebenswerte Stadt.


Wie geht es weiter?
Der Titel „Grundrisse für bezahlbaren Wohnraum“ wurde bewusst gewählt. Denn die Studie erhebt nicht den Anspruch allumfassende und abschließende Konzepte für mehr bezahlbaren Wohnraum gefunden zu haben. Die Studie ist ein Grundriss und der Auftakt einer Kommunikationskampagne. In den nächsten Monaten möchten wir verschiedene Themen der Studie in verschiedenen Foren vertieft diskutieren um den Grundriss zu ergänzen.
Wir würden uns freuen, wenn Sie mit dabei wären.

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